Rheinische Post v. 22. Januar 2019 um 17:28 Uhr Ratingen.
Nur sieben Prozent aller Teams konnten dieses Mal einen Depotgewinn verzeichnen.
(RP) Beim Planspiel Börse der Sparkassen wird von den Schüler-Teams zum Glück nur mit fiktivem Kapital gearbeitet: Die 36. Spielrunde fiel in eine äußerst turbulente Börsenphase. Nur sieben Prozent aller Teams konnten einen Depotgewinn verzeichnen. Brexit-Verhandlungen und der Wirtschaftskurs der USA sorgten für viel Bewegung am Aktienmarkt – und für Kursverluste. Diesen Herausforderungen stellten sich beim Planspiel Börse 2018 in Hilden, Ratingen und Velbert 51 Teams – damit war das Starterfeld deutlich kleiner als 2017.
An den Ratinger Börsenspezialisten kam aber auch dieses Mal niemand vorbei. Bereits zum vierten Mal in Folge blieben die Schüler aus der Dumeklemmerstadt auf dem Siegertreppchen unter sich. Platz 1 und 2 erkämpen sich zwei Teams vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Die „Bronzemedaille“ ging an eine Spielgruppe der FriedrichEbert-Realschule. Elf Wochen lang gehörten internationale Politik, Wirtschasnachrichten, Zeitung und das Studium der Börsenkurse zum täglichen Pflichtprogramm der Schüler. Aber die Arbeit hat sich gelohnt: Zur Siegerehrung begrüßte Oliver Radulovic, Direktor Vertrieb und Marketing der Sparkasse HRV, die drei besten Teams. Und bei diesem Termin ging es dann um „richtiges“ Geld.
500 Euro Siegerprämie bekam das erstplatzierte Team „Blue Chip“. Die zwei Schüler vom Dietrich Bonhoeffer-Gymnasium vermehrten ihr Startkapital von 50.000 Euro auf 51.332,35 Euro. Ihren Erfolg verdankten sie dabei einem Depot, das Aktien u. a. von Tesla Motors Inc., Unilever N. V. und Electrolux B. enthielt.
Der zweite Platz (400 Euro) ging ebenfalls an das Bonhoeffer-Gymnasium. Das Team „PairOfShare“ erwirtschaftete ein Plus von 128,08 Euro, unter anderem mit Aktien von Amazon, Adidas, Microsoft Corp. und CiscoSystems Inc.
Das Team „LaMiLi“ von der Friedrich-Ebert-Realschule (300 Euro) konnte ihr Startkapital leider nicht vermehren: Dass die beiden Schülerinnen jedoch auch mit einem kleinen Minus von 83,37 Euro die „Bronzemedaille“ erreichten, zeigt, wie schwer es war, überhaupt einen Gewinn zu erwirtschaften.
Praxisorientierter als beim Planspiel Börse könne Wirtschaftsunterricht kaum sein, so die Sparkasse HRV. Der simulierte Wertpapierhandel vertiefe wirtschaftliche Grundkenntnisse und vermittele Börsenwissen: Wie reagieren die Märkte auf politische Entscheidungen? Welche psychologischen Faktoren beeinflussen die Anleger? Besonders in Zeiten von gefühlter Unsicherheit sei es wichtig, wirtschaftliche Zusammenhänge aufzuzeigen.