1. Soziales Lernen am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium – Ein wichtiger Baustein unserer Schulkultur
1.1 Präventionsarbeit
1.1.2 Präventionsmaßnahmen in den Jahrgangsstufe 7-9 – Respekt Coaches
1.1.3 Unterrichtsbegleitende Maßnahme „Persönlichkeit“ in der Jahrgangsstufe 9
1.1.4 „Gemeinsam neu starten“ – Projekt zum sozialen Lernen in der Einführungsphase
1.2 Interventionsarbeit
1.3 Forschungsprojekt
1. Soziales Lernen am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium – Ein wichtiger Baustein unserer Schulkultur
Alle am Schulleben Beteiligte – Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern und pädagogische Fachkräfte sollen sich wohlfühlen. Entscheidend dafür ist eine konstruktive Gesprächskultur, die jedem und jeder ermöglicht, sich an der Entwicklung der Schule zu beteiligen und problematische Vorfälle frühzeitig anzusprechen. Schülerinnen und Schüler sollen in der Schule angstfrei lernen und Konflikte gewaltfrei lösen. Die Lernatmosphäre soll wertschätzend sein, geprägt von Hilfsbereitschaft und Kooperation im Unterricht und in Pausenzeiten.
Schülerinnen und Schüler brauchen Hilfe bei der Konfliktlösung. Schulische Präventionsangebote stärken das soziale Miteinander und den Klassenverband und vermitteln darüber hinaus altersangemessene Konfliktlösestrategien. Zudem benötigen Schülerinnen und Schüler klar kommunizierte Ansprechpartner, an die sie sich verlässlich wenden können. Zu diesem Zweck wurde bereits im Jahr 2010 ein Anti-Mobbing-Team eingerichtet. Dieses Team besteht aus Kolleginnen und Kollegen, die sich fortlaufend fortbilden und dem Kollegium sowie den Schülerinnen und Schülern und Eltern unterstützend zur Seite stehen.
Schulische Präventions- und Interventionsarbeit erfordert zudem eine regelmäßige Überprüfung, ob Inhalte, Verfahrensweisen, Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen allen am Schulleben Beteiligten bekannt sind.
Eltern brauchen Unterstützung und Hilfsangebote, wenn das eigene Kind betroffen ist. Neben klar kommunizierten Ansprechpersonen finden Elternabende zum Thema „Sicherheit im Internet“ und „Cyber-Mobbing“ in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Medien statt.
Kolleginnen und Kollegen sind geschult, um in der Lage zu sein, angemessen zu reagieren und zu helfen. Das Anti-Mobbing-Team berät auf Anfrage Kolleginnen und Kollegen bei sozialen Schwierigkeiten in der Schule sowie Fällen von (Cyber-) Mobbing.
Klare und verlässliche Verhaltensregeln zum sozialen Miteinander in der Schule sind unerlässlich.
Diese Verhaltensregeln wurden gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, Eltern, Kolleginnen und Kollegen erarbeitet und festgehalten (Anti-Bullying-Vereinbarung).
In der schulischen Prävention geht es vor allem darum, Schülerinnen und Schüler für die Auswirkungen ihres Verhaltens zu sensibilisieren. Sie sollen verstehen, wie Konflikte entstehen und wie sie frühzeitig durch das eigene Verhalten gegensteuern können. Sie sollen in der Lage sein, Hilfe zu leisten/für andere einzustehen, wenn sie Konflikte wahrnehmen, selbst wenn sie nicht direkt betroffen sind.
Mit Schuleintritt unterschreibt jeder Schüler und jede Schülerin die Anti-Bullying-Vereinbarung, welche eingehend mit ihnen in Klassenleiterstunden besprochen wird. Dieser Schritt ist Voraussetzung für ein übergreifendes Verständnis der Verantwortung jedes einzelnen Kindes in der Schulgemeinschaft. Die persönlich unterschriebene Vereinbarung bildet die erste Komponente unseres Präventionsprogrammes.
1.1.1 Präventionsmaßnahmen in der Erprobungsstufe
Die Erprobungsstufe ist geprägt von der pädagogischen Arbeit am Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler. Schon in der Übergangsphase von der Grundschule zur Erprobungsstufe knüpfen wir an das Gelernte aus der Grundschule an. Gesprächsregeln und Verhaltensregeln werden in den ersten Tagen („Klassenleitertage“) der Klasse 5 eingeübt und das soziale Gefüge der neuen Klassengemeinschaft durch Kennenlernspiele geformt. In Anlehnung an das Lions Quest Programm „erwachsen werden“ greifen wir im Politikunterricht der Klasse 5 Themen wie z. B. “ Klassenregeln“, „Freundschaft“ und „Gefühle“ auf und arbeiten fortlaufend am Zusammengehörigkeitsgefühl und einem freundschaftlichen Miteinander.
Im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 5 unterstützt unser Respekt-Coach Frau Balagka die Klassenleitung mit einem unterrichtsbegleitenden Programm zum Umgang mit Konflikten.
Die Klassenleiterstunde in der Jahrgangsstufe 6 bietet den Raum, einen regelmäßigen „Klassenrat“ durchzuführen oder durch Klassengespräche Konflikte bzw. klassenspezifische Probleme konstruktiv zu lösen.
In Konfliktfällen zwischen einzelnen Schülerinnen oder Schülern oder gravierenderen Verhaltensauffälligkeiten arbeiten die Klassenleitungen eng mit der Schulsozialarbeiterin, Frau Ghadimi-Nawai, und dem Anti-Mobbing-Team zusammen.
Team-Absprachen zum Umgang mit den Klassen werden in regelmäßig stattfindenden pädagogischen Konferenzen (zu Beginn auch im Austausch mit den abgebenden Grundschulen) getroffen und angepasst.
Im Rahmen der Methodentage setzen sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6 eingehend mit den Themen “Cyber-Mobbing“ und „Sicherheit im Internet“ auseinander. (Jahrgangstufe 5: Cyberbullying/Soziales Training; Jahrgangsstufe 6: Sicherheit im Netz/Klicksafe) Das Internet und die Nutzung von Smartphones sind bereits für Grundschülerinnen und Grundschüler allgegenwärtige und selbstverständliche Begleiter. Während der Methodentage entwickeln Schülerinnen und Schüler ein Verständnis für die Chancen und Risiken digitaler bzw. sozialer Medien. Sie lernen, wie sie sich im Internet schützen können und entwickeln ein Bewusstsein zu grenzüberschreitendem Verhalten im Netz. In diesem Zusammenhang reflektieren sie die Bedeutung von Zivilcourage und Eigenverantwortung in analogen wie digitalen Lebenswirklichkeiten.
Dabei arbeiten wir mit externen Kooperationspartnern, wie der Kreispolizei Mettmann und der Diakonie des Kreises Mettmann zusammen.
1.1.2 Präventionsmaßnahmen in den Jahrgangsstufe 7-9 – Respekt Coaches
„Respekt Coaches“ ist ein präventives Programm für Schulen. Ziel ist es, den Blickwinkel der Schülerinnen und Schüler zu erweitern, um unterschiedliche Weltanschauungen und Lebensweisen besser verstehen zu lernen. Langfristig trägt das Programm zu einem gesunden Klassenklima und zum Zusammenhalt in der Schule bei.
An bundesweit rund 275 Standorten setzt sich das Programm für ein respektvolles Miteinander und fördert die demokratische Bildung von jungen Menschen. Es wird vom Bundesjugendministerium gefördert und von den Jugendmigrationsdiensten (JMD) vor Ort in Zusammenarbeit mit den Schulen
Seit Oktober 2021 besteht eine Kooperation zwischen dem DBG und dem Jugendmigrationsdienst Ratingen, angesiedelt bei der Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann.
Als Respekt Coach übernimmt Frau Panagiota Balagka die wichtige Aufgabe, den Schüler*innen des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums demokratische Werte erlebbar zu machen und sie in ihrer Persönlichkeit zu stärken. Sie konzipiert und führt eigene Gruppenangebote durch, organisiert und begleitet aber auch geeignete Gruppenangebote in Kooperation mit Trägern der politischen Bildung und der Extremismusprävention (Arbeitsgemeinschaften in den Jahrgangsstufen 7,8,9; Workshop „Hate Speech und Fake News“ während der Methodentage).
Die Initiierung und Durchführung der Angebote erfolgen in enger Zusammenarbeit mit der Schule.
1.1.3 Unterrichtsbegleitende Maßnahme „Persönlichkeit“ in der Jahrgangsstufe 9
Nachhaltiges, selbstverantwortliches Handeln eines jeden Schülers und jeder Schülerin ist die Grundlage für einen erfüllten und somit erfolgreichen Schul- bzw. Lebensweg. Unsere Schulsozialarbeiterin Shiva Ghadimi und ihre Kollegin Astrid Gesser bieten ein unterrichtsbegleitendes Programm zur Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern in der Jahrgangsstufe 9 an. Dieses Programm dient der Potentialentfaltung der eigenen Persönlichkeit und der Stärkung des eigenen Selbstwertgefühls. Diese Präventionsmaßnahme wird in einer Doppelstunde wöchentlich in Klasse 9 unterrichtet (siehe Anhang).
1.1.4 „Gemeinsam neu starten“ – Projekt zum sozialen Lernen in der Einführungsphase
Die ersten Wochen der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe stellen eine besondere Herausforderung für Schülerinnen und Schüler dar, da sie bislang im Klassenverband lernten und sich nun auf ein Kurssystem einstellen müssen. Das Projekt soll einen Beitrag dazu leisten, dass sich die neu zusammengesetzte Jahrgangsstufe kennenlernt und zusammenfindet. In Zusammenarbeit mit der Diakonie Düsseldorf-Mettmann und externen Partnern wird in einem eintägigen Workshop zu Beginn des neuen Schuljahres die Teamfähigkeit der Schülerinnen und Schüler gestärkt.
1.2 Interventionsarbeit
Von Mobbing betroffene Schülerinnen und Schüler können einer erheblichen psychischen Belastung ausgesetzt sein. Die Nutzung digitaler Medien und sozialer Netzwerke führt häufig zur Verschärfung des Mobbing-Prozesses (Cyber-Mobbing). Die Folgen für das betroffene Kind, aber auch für alle am Mobbing-Prozess Beteiligten können gravierend sein.
Seit 2010 reagiert das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium auf Mobbing-Fälle mit einem klar strukturierten Anti-Mobbing-Verfahren, welches in Kooperation mit der Kreispolizei Mettmann erarbeitet wurde. Im Vordergrund steht der Schutz des betroffenen Kindes, die Aufarbeitung des Falles mithilfe von Beweissicherung, persönlichen Gesprächen und einer intensiven Elternarbeit durch das Anti-Mobbing-Team. Zielvereinbarungen, Absprachen zur Wiedergutmachung und gegebenenfalls disziplinarische Konsequenzen bilden die Grundlage einer nachhaltigen Aufarbeitung (Anhang: Formulare des Verfahrens).
1.3 Forschungsprojekt
Im Rahmen eines wissenschaftlichen, vom Mercator Research Center Ruhr geförderten Projektes an der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen werden Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 zu ihrem subjektiven Wohlbefinden befragt. Ziel ist es herauszufinden, welche Merkmale der Jugendlichen Faktoren für eine positive Entwicklung des Wohlbefindens sind. Soziale und schulische Merkmale, die erfragt werden sind u.a.:
- Bereichsspezifische Lebenszufriedenheit (also u.a. in den Bereichen Freunde, Schule usw.)
- Temperament
- Prüfungsängstlichkeit
- Selbstkonzept
- Soziales und emotionales Erleben in der Schule
- Freundschaften
- Fragen zur Einschätzung der eigenen Schulleistung
Wir unterstützen diese Studie, da wir die zu gewinnenden Erkenntnisse für unsere Arbeit im Bereich „Soziales Lernen“ als hilfreich erachten. Zudem sind im Rahmen dieser Studie Informationsveranstaltungen zum Thema „Glück“ sowohl für Eltern als auch Schülerinnen und Schüler geplant.