Ratingen · Am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium wurde gestern das Pädagogische Zentrum offiziell eröffnet – nach langem Warten.
RP 14.09.2013, 00:00 Uhr 3 Minuten Lesezeit
Von Gabriele Hannen
Am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium wurde gestern das Pädagogische Zentrum offiziell eröffnet — nach langem Warten.
West Eigentlich ist der Schüler das pädagogische Zentrum einer Schule. Doch es gibt auch bauliche pädagogische Zentren, die letztlich zum Nutzen der Schülerschaft eingerichtet werden. So etwas gibt es nun, seit dem Beginn des neuen Schuljahrs, auch am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Gestern wurde also das „Pädagogische Zentrum“, für zwei Millionen Euro erbaut, mit offiziellen Gästen, Häppchen und Getränken in Augenschein genommen. Ab sofort kann es von Schülern und Lehrern und Gästen genutzt werden.
Info Die Schule
Tradition in Ratingen West
Seit 35 Jahren gibt es das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Ratingen-West. 60 Lehrer kümmern sich um 720 Schüler von der Erprobungsstufe über Mittel- und Oberstufe bis zur Abiturvorbereitung. Spätestens in der Sekundarstufe II findet der Kursunterricht teilweise am Kopernikus-Gymnasium Lintorf (KGL) statt, mit dem eine Kooperation besteht.
Ein wenig wird dem hübschen Innenhof nachgetrauert, der nun unter Beton, Glas und Technik verschwunden ist. Die Schulgemeinde hat dort manches Fest gefeiert. Doch nun kann sehr viel mehr unter Dach und Fach veranstaltet werden, bietet der zentrale Raum auf einem Geviert von 17 mal 17 Quadratmetern unter dem großzügigen Glasdach Platz für Hausaufgabenbetreuung, Projektarbeiten, Abitur-Klausuren, Konferenzen — auch für Lehrerinnen und Lehrer — und als Aufenthaltsraum. Demnächst werden die Schüler-Kabarettisten der „Westhäkchen“ die Bühne entern und ausprobieren können, was an hervorragender Ton- und Lichttechnik verbaut worden ist. Das können dann auch Besucher genießen, die nicht zu Schulgemeinde gehören.
Bis zu 226 Personen haben auf der Bestuhlung im großen Saal Platz, dazu kommen als interessante Erweiterung die Galerie im ersten Obergeschoss und die umgebenden Räumlichkeiten. Vor vier Jahren hatte das Angebot eines verbindlichen Ganztagsangebots begonnen, 84 Kinder der damaligen fünften Klassen waren die Vorreiter. Nun nehmen 430 von 670 Jungen und Mädchen der Klassen fünf bis neun am so genannten gebundenen Ganztag teil. Es gibt zum Beispiel keine Aufteilung mehr in Unterricht, Förderunterricht und Hausaufgabenbetreuung, sondern das Konzept der integrierten Lernzeiten gilt fortan für alle Hauptfächer. Aufgrund dessen ergeben sich neue und flexiblere Möglichkeiten der Rhythmisierung. Die Handhabung der Hausaufgabenbetreuung wird so ebenfalls einfacher und flexibler, da sie je nach Bedarf innerhalb der integrierten Lernzeit erfolgt und dementsprechend direkt vom jeweiligen Fachlehrer beaufsichtigt und mit ihm besprochen wird.
Integrierte Lernzeit bedeutet jedoch nicht, dass ganz auf das häusliche Lernen verzichtet werden kann. An den Tagen ohne gebundenen Ganztag — dienstags und freitags — kann es pädagogisch durchaus geboten sein, einzelne Inhalte vor- beziehungsweise nachzuarbeiten. Die Fertigstellung hatte sich verzögert — so hatte schlechtes Wetter im letzten Jahr zu Pfingsten zu einem Wasserschaden geführt. Der führte dazu, dass die Dämmung der gerade verlegten Fußbodenheizung entfernt werden musste. Außerdem hatte man bei ersten Ausschreibungen fürs Glasdach keine geeigneten Anbieter gefunden.
Und der lange letzte Winter tat ein Übriges dazu. Architektin Beate Anuschek, deren Büro Kubus für die Schule schon eine Caféteria entworfen hat, war ebenso froh über die Fertigstellung des Gebäudes wie Bürgermeister Harald Birkenkamp und Schulleiter Uwe Florin.