Im Mai steht in der Einführungsphase die zentrale Klausur im Fach Deutsch an. Dieses Jahr wird es darin um das Thema Lyrik gehen, genauer gesagt um Naturlyrik. Nachdem der Deutschkurs von Frau Esser sich im Vorfeld mit der Analyse von Gedichten beschäftigt hatte, ging es jetzt um einen etwas kreativeren Umgang mit dieser Gattung.
Die Schüler*innen sollten eigene Gedichte verfassen. Ausgangspunkt war das Gedicht „Ich kann oft stundenlang am Strome stehen“ von Georg Herwegh aus dem Jahr 1842. Zu diesem Gedicht wurde eine Mindmap entworfen, die den Schülern verdeutlichte, wie der Autor in der Natur bildlich menschliches Verhalten darstellt. Nach dem gleichen Muster entwarf der Kurs andere Mindmaps, neben dem Fluss bei Herwegh, indem z. B. Blumen, Bäume oder ein Vulkan menschliches Leben repräsentierte. Diese Mindmaps lieferten im Anschluss das Material für die eigenen Gedichte, die hier beispielhaft vorgestellt werden und die verborgenen Talente der Schüler*innen offenbaren.
Der Halt des Lebens
Schlendernd durch die Bäume umher,
aus ihnen bestehend ein endloses Meer. Es verändert sich, dieser Bereich,
doch nur im Äußeren, der Kern bleibt gleich.
Die Wurzeln bleiben und werden nicht verfallen,
selbst wenn der Baum im Herbst wird prahlen. Sie geben ihm Halt und sichern ihn ab,
selbst im Winter ohnerlei Blatt.
Welch weise Geschöpfe die Bäume doch seien.
Und dies gilt nicht für sie allein.
Wir Menschen besitzen Wurzeln wie die Bäume,
das sind unsere Familie, Verwandte und Freunde.
Tiago Rodrigues Costa