Kunst

Das Fach, Lehrpläne und Abitur

Die Lehrpläne

SEK I

Im Fach Kunst soll die praktische Gestaltung und die rezeptive Beschäftigung mit Werken bildender Kunst zum einen systematisch den Erwerb von fachlichen Kompetenzen fördern, zum anderen die Fähigkeit zur Kommunikation und die Bereitschaft zum Miteinander erweitern und so die Persönlichkeitsentwicklung fördern.

Praktische Arbeit

Die Entwicklung von Selbstbewusstsein wird von Anfang an im Fach Kunst unterstützt durch den Gestaltungsprozess und die Wertschätzung der Ergebnisse die Freude an der eigenen Leistung. Ebenso wichtig für das Selbstwertgefühl sind die Anerkennung durch die Gruppe und das soziale Umfeld.

Neben der Arbeit mit eigenen Materialien, wie Stiften, Deckfarben und diversen Alltagsmaterialien können wir verschiedenste anderer Techniken der bildnerischen Gestaltung anbieten. So verfügen wir über einen Brennofen, wodurch keramische Arbeiten auf dem Programm stehen, Linolbesteck und eine Tiefdruckpresse ermöglichen verschiedene Drucktechniken und ein Klassensatz von iPads erlaubt die Nutzung digitaler Techniken: unter anderem Foto, Film und Bildbearbeitung.

Zudem soll auch die Fähigkeit vermittelt werden, in Teams arbeitsteilig an komplexeren Problemstellungen zu arbeiten. Nach Möglichkeit bieten die Unterrichtsvorhaben konkrete Anknüpfungspunkte an die reale Lebenswelt und das Umfeld der Schüler*innen. So werden unter anderem fächerübergreifende (Deutsch, Musik) und stadtteilbezogene Projekte durchgeführt, die die Identifikation mit dem eigenen Stadtteil fördern (z.B. Ausstellungen in Ratingen-West).

Rezeption

Neben der praktischen Arbeit nimmt die Auseinandersetzung mit Werken der Kunst oder Kultur und mit den eigenen Gestaltungsergebnissen einen wesentlichen Stellenwert ein. In der Regel werden Werkbeispiele ausgewählt, die unmittelbar an die eigenen Erfahrungen anknüpfen, seien es die bildhaften Erfahrungen der Schüler*innen im eigenen Umfeld (z.B. Kunst im öffentlichen Raum oder im Museum, Architektur, Design, Pop-Kultur, Street-Art), im Unterricht anderer Fächer (Kunst der Jungsteinzeit, Antike, Illustration) oder die eignen Erfahrungen bei der praktischen Arbeit (z.B. perpektivische Darstellung (Renaissance), Linolschnitt (Expressionismus), Malerei). Ob zur Einführung in ein Thema oder bei der Nachbesprechung, die Wahrnehmung der Subjektivität und Individualität des eigenen Blicks, aber auch das Erkennen des Gemeinsamen sollen durch adressatenbezogene Problemstellungen hervorgerufen werden.

Das Fach Kunst bietet die grundsätzliche Herausforderung insbesondere bei der Beschreibung und Analyse von Bildern für sinnlich-ästhetische Phänomene sprachliche Äquivalente bilden zu müssen. Dieser besonderen Schwierigkeit wird im Unterricht durch geeignete Unterstützungsformen und -materialien sprachsensibel begegnet.

Fachliche Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern

Es besteht die Möglichkeit, Kontakte beispielsweise mit dem städtischen Kunstmuseum, dem Medienzentrum oder der ortsansässigen Wohnungsbaufirma im gegenseitigen Interesse zu nutzen und evtl. auszubauen. Beispiele: Museumsbesuch mit praktischer Arbeit vor Ort, kreative Beiträge zum Weltkindertag.

Wann immer möglich, nutzen wir im Sinne der Wertschätzung auch die fachspezifisch ausgeschriebenen kommunalen, landes- und bundesweiten Wettbewerbe im Unterricht. Die Schüler*innen werden motiviert, an diesen teilzunehmen. Beispiele: Ratinger Fair-Trade-Schokolade, Kreativbeiträge zum Nichtraucher-Wettbewerb „Be Smart Don´t Start“, Weltkindertagsfest in Ratingen.

Unterrichtsvorhaben in den verschiedenen Jahrgangsstufen

In der nach Klassenstufen gegliederten Übersicht wird die für alle Lehrerinnen und Lehrer gemäß Fachkonferenzbeschluss verbindliche Verteilung der Unterrichtsvorhaben dargestellt. Die Übersicht dient dazu, auch Schüler*innen und Erziehungsberechtigten einen Überblick zu Themen und Fragestellungen der Unterrichtsvorhaben und die für die jeweilige Jahrgangsstufe angestrebten Kompetenzen zu verschaffen.

Der Schulinterne Lehrplan ist so gestaltet, dass er zusätzlichen Spielraum für Vertiefungen, besondere Interessen von Schülerinnen und Schülern, aktuelle Themen bzw. die Erfordernisse anderer besonderer Ereignisse (z.B. Praktika, Klassenfahrten o.Ä.) belässt. Abweichungen über die notwendigen Absprachen hinaus sind im Rahmen des pädagogischen Gestaltungsspielraumes der Lehrkräfte möglich.

Unterrichtsverteilung in den Jahrgangsstufen

In der Orientierungsstufe (Klassen 5 und 6) wird das Fach Kunstdurchgängig (wöchentlich jeweils eine Doppelstunde) unterrichtet.

In der Mittelstufe (Klassen 7-10) wird Kunst mit je einer Doppelstunde pro Woche unterrichtet: in 7.1, 8.1 und 8.2, 9.1. sowie im 14tägigen Rhythmus in 10.1./10.2.

SEK II

Aufgaben und Ziele

Innerhalb des sprachlich-literarisch-künstlerischen Aufgabenfelds der gymnasialen Oberstufe leistet das Fach Kunst (zusammen mit den Fächern Deutsch, Kunst, Musik und Literatur) wesentliche Beiträge zur ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung, die die Wahrnehmung, Gestaltung und Reflexion der Vielgestaltigkeit von Kultur und Lebenswirklichkeit umfassen. 

In diesem Rahmen trägt das Fach Kunst zur kritischen Reflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen, zur Werteerziehung, zur Empathie und Solidarität, zum Aufbau sozialer Verantwortung, zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft und zur kulturellen Mitgestaltung bei. Darüber hinaus leistet es einen Beitrag zur interkulturellen Verständigung, zur interdisziplinären Verknüpfung von Kompetenzen, sowie zur Vorbereitung auf Ausbildung, Studium, Arbeit und Beruf.

Das Fach Kunst zielt in diesem Aufgabenfeld durch seine Inhalte und Methoden auf den Aufbau von Bildkompetenz1), die der visuellen Emanzipation und Persönlichkeitsbildung dient. Durch die Entwicklung der Fähigkeiten, sich in Gestaltungen auszudrücken und alltägliche und künstlerische Gestaltungen zunehmend selbstständig zu erschließen, wird dies erreicht.                                                                

Die Kompetenzbereiche Rezeption2, Produktion3 und Reflexion4 über Bildgestaltung und Wahrnehmung bilden einen notwendigen Integrationszusammenhang.

1) Der Begriff Kompetenz geht auf W. Klafki zurück. Er bezeichnet die Fähigkeit und Fertigkeit, in bestimmten Gebieten Probleme zu lösen, sowie die Bereitschaft, dies auch zu tun. 

2) Der Bereich Rezeption umfasst Kompetenzen zur Wahrnehmung, Analyse und Deutung von Bildern.

3) Bezugspunkte dieses Kompetenzbereiches sind die Fähigkeiten zur Produktion von Bildern und zur Reflexion über Bildsprache und Gestaltungsprozesse im Sinne eines bildfindenden Dialogs.

 4) Als immanenter Bestandteil der Produktion und Rezeption stellt die Reflexion einen komplexen kognitiven Prozess dar, in dem Vorstellungs-, Wahrnehmungs- und Darstellungsformen in Beziehung gesetzt und bewertet, angenommen oder verworfen und dadurch miteinander verschränkt werden. Ebenso gehört neben der begründeten Auswahl und Bewertung der Analyse- und Interpretationsmethoden auch die Fähigkeit zur Reflexion von Bedingtheit, Funktion und Vermittlungsform bildnerischer Sprache zu diesem Kompetenzbereich.

Im Fach Kunst kann alles zum Lerngegenstand werden, was in der Hauptsache auf visuelles Wahrnehmen hin erdacht und gemacht ist: Malerei, Grafik, Plastik, Design, Architektur, Fotografie, Film, Installation, Performance etc.

Unterrichtsverteilung

In der Einführungsphase (EF = Jahrgangsstufe 10) ist das Fach Kunst in der Regel mit 2 Grundkursen (3 Wochenstunden) vertreten.

In der Qualifikationsphase (Q1 und Q2) können auf Grund der Schülerwahlen in der Regel 2 Grundkurse (3 Wochenstunden) gebildet werden. Bei großem Interesse ist durch die Kooperation mit dem Kopernikus-Gymnasium die Belegung eines Leistungskurses möglich.