Konzept des Faches Darstellendes Spiel (Theater) im Differenzierungsbereich
Konzept:
- jahresübergreifend: 9/10
- 2-Jahresprogramm mit abschließender Aufführung
- Raum
- Projektcharakter: Auswahl an Stücken/ Themen oder Eigenproduktionen werden unter ästhetischen Prinzipien der Darstellung mit dem Ziel der Aufführung (vor anderen Gruppe, Klassen, Kursen, Schulöffentlichkeit, Pausentheater, Schulhofaktionen, bei Feiern, Abendveranstaltung = je nach Gruppe) orientiert an den Interessen der Schüler ausgewählt (Anverwandlung)
- im Zentrum stehen die Interessen der Schüler und die kognitive wie praktische Einführung und Ausbildung in ästhetischen Darstellungsprozessen = Theater verstehbar machen = die Zuschauer von morgen für das Theater interessieren
- Dieses Ziel ist insbesondere vor dem Hintergrund des Schulstandortes von Bedeutung. Gerade hier gilt es Schüler aus bildungsferneren Schichten an Theater heranzuführen, aber auch Familien (als „Miterleber“ des Schaffensprozesses oder Helfer bei der Requisiten- oder Kostümbeschaffung oder als Zuschauer) dem Theater näher zu bringen.
- Stadtteilbezogen ist ebenso für die Schüler wichtig, dass man mit diesem Fach der Forderung nach interkulturellen Dialogen zwischen verschiedenen sozialen Schichten sowie nationalen, religiösen und kulturellen Gruppen entgegen kommen kann. Es entsteht eine tiefgründige und intensive Auseinandersetzung um Werte, Normen und Sinnfragen.
- Mit diesem Fach entspricht man ebenso dem Schulprogramm und dessen pädagogischen Grundsätzen (Umgang mit der Gruppe, Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein, Kommunikation usw.).
Unterrichtsinhalte:
Theorie = kognitive Leistungen
- Bühnenformen
- Theaterformen (Schatten-, Schwarzlichttheater usw.)
- Dramaturgie bzw. Postdramatik
- Theatertheorie (Aristoteles, Lessing usw.)
- Schauspieltheorie (Stanislawski, Brecht usw.)
- theatralisches Zeichensystem kennen, verstehen und anwenden lernen
- Textarbeit
1 Klausur pro Halbjahr
(Zusammenhang zum Projekt: Entwurf einer Szene, Dramaturgie, Rollentexte, Rollenbiografien, Programmheft, Regiekonzepte, Gliederung, Pressemitteilungen usw.)
Praxis = lernen durch ausprobieren
- Gruppe wird spielfähig
- Zeichen/ Mittel des Theaters: Körper, Raum, Rhythmus, Stimme, Umgang mit text, Musik, Kostüme, Requisiten = Kommunikationsprozesse
- Improvisationen
- Experimente: probieren und verwerfen
1 spielpraktische Prüfung pro Halbjahr
Begründung:
- Ästhetische Schulung (Sachkompetenz) = theatrale Mittel/ Geschichte kennen und anwenden
- Individuum (Selbstkompetenz) = Reflexion der eigenen Kommunikation, Rolle, Handeln in Probesituationen
- Gruppe (Sozialkompetenz) = Teamfähigkeit
- fächerübergreifend/ -verbindend: Geschichte (des Theaters), Philosophie (Theorie des Theaters: Lessing, Schiller usw.), Religion (moralische Instanz), Sport (Körperbetonung im Spiel), Deutsch (Textverständnis), Kunst (Ästhetik von Bildern), Musik (Rhythmus des Spiels)
- Sek I:
- Schülerorientierung = ihre Themen, Abstimmung auf Zeit und Alter
- Projekt unterricht kann kein Curriculum bieten, weil die starke Anbindung an die Schüler sonst nicht gewährleistet wäre
- das „offene Curriculum“ gibt jedoch einen Rahmen für die Selbstbestimmung vor
- Progression: vom Elementaren zum Komplexen, von Kleinprojekten zu größeren
- vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten
- Hilfe zur Selbstfindung (in der Pubertät) durch das Probehandeln
- Entwicklung der Spielfähigkeit und des Empathievermögens
Bewertungskriterien:
- Bereitschaft, Einfallsreichtum
- Körpereinsatz als Mittel
- Experiment, Flexibilität, Mut
- Gelerntes aufnehmen, umsetzen
- Konzentration, Ausdauer, Teamfähigkeit
- Zuverlässigkeit
- Verantwortungsbereitschaft
Ablauf:
1. Gruppe wird spielfähig, Zeichen, Theater verstehen, ausprobieren
2. Themenfindung – Stückverarbeitung – Rollenbesetzung
3. Proben an Szenen
4. Proben des Stückes
5. Aufführung
6. Auswertung