Kurse Darstellendes Spiel besuchen Theater und Workshop zum Thema Verschwörungstheorien

Am 18.11.2024 nahmen die Differenzierungskurse Darstellendes Spiel der 9. und 10. Jahrgangsstufe unter Leitung von Herrn Graf und Frau Ehrenheim an einem Workshop zum Thema Verschwörungstheorien teil und besuchten abends das Theaterstück „Schaf sehen“, inszeniert vom Düsseldorfer Theaterkollektiv „Pierre.Vers“. Ziel des Workshops war es, die Schüler/innen in das Themenfeld Verschwörungstheorien einzuführen und Sie auf den nachfolgenden Theaterbesuch vorzubereiten.

Morgens besuchte uns Julia Dillman, eine Schauspielerin des Theaterkollektives Pièrre.Vers. Erst begann sie mit aktiven Reaktionsspielen und führte uns danach direkt in das Thema Verschwörungstheorien ein. Hierbei erklärte sie uns zunächst die Begriffe Verschwörung und Theorie, sowie deren Zusammensetzung.

Uns wurde klar, dass eine Verschwörung immer dann stattfindet, wenn sich eine Gruppe von Menschen geheim darüber abspricht, etwas zu tun, meist mit dem Ziel jemandem zu schaden. Die Einbindung des Begriffs ,,Theorie‘‘ sei immer dann angebracht, wenn Menschen glauben, eine Verschwörung entdeckt zu haben. Dies verdeutlichte sie uns an Beispielen.

Sie fragte uns, ob wir denn schon eine Vorstellung davon hätten, was das Stück so mit sich bringt und was wir uns aus dem Namen ,,Schaf sehen‘‘ denn schon ableiten können.

Sie erklärte uns, dass die Verschwörungstheorie der Anastasia-Bewegung eine große Rolle im Theaterstück spiele. Die ,,Anastasia-Bewegung‘‘ ist eine Bewegung, bei der Menschen auf das Land ziehen, weit weg von der Zivilisation und im vermeintlichen Einklang mit der Natur leben. Das Problem ist hierbei jedoch, dass diese Menschen rassistische, antisemitistische und antidemokratische Meinungen vertreten und versuchen, andere Menschen auf ihre Seite zu ziehen und sie davon zu überzeugen.

Dank des sehr informativen Workshops waren wir so thematisch gut auf das Theaterstück vorbereitet.

Am Abend ging es dann für uns Schüler/innen in das Theaterstück ,,Schaf sehen‘‘. Das Stück dauerte ca. 2 Stunden und fand auf keiner gewöhnlichen Bühne statt, denn wir als Zuschauer hatten das Glück, von den Schauspielern durch verschiedene Räume geführt zu werden. Die Schauspieler waren nicht nur sehr nah, sondern interagierten auch mit den Zuschauern, welches eine umso speziellere Atmosphäre bewirkte.

Das Theaterstück handelt von Zwillingen, welche den Bezug zueinander verloren haben, da der Bruder über die Jahre in eine Anastasia-Bewegung hereingerutscht ist. Ihm geht mit der Zeit der Bezug zur Realität und zur Familie verloren. Daraufhin versucht seine Schwester, ihn zurückzuholen, jedoch scheitert ihr Versuch, da er jeglichen Kontakt verweigert und sich im Laufe der Zeit schon zu sehr radikalisiert hat. Der Bruder war nämlich auf das Land zu einer Familie gezogen, welche zur Anastasia-Bewegung gehört. Diese sind sehr überzeugt von ihren Theorien; eine andere Meinung ist für sie inakzeptabel. Es war sehr interessant, einen Einblick in diese Siedlung zu werfen und zu sehen, welche Regeln in dieser Gemeinschaft herrschen.

Das Bühnenbild war hierbei besonders überzeugend, sodass man wirklich das Gefühl hatte, man befinde sich auf einem Bauernhof aus der Vergangenheit. Das Theaterstück hinterließ einen bleibenden Eindruck und regte uns Schüler/innen zum Nachdenken an.

Leni Knaup & Seda Elif Kaya