Düsseldorf · Welche weiterführende Schule ist die richtige für unser Kind? Vor den Anmeldefristen stellt die RP Schulprogramme und -profile vor. Heute: Dietrich Bonhoeffer-Gymnasium in West.
RP 26.11.2010, 00:00 Uhr 2 Minuten Lesezeit
Von Kathrin Schäfer
Ratingen West Das Dietrich Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) ist die einzige gebundene Ganztagsschule unter den Ratinger Gymnasien. Was bedeutet eine Entscheidung für das DBG? „Wir reagieren mit unserem Ganztagsschulen-Konzept auf die Bestimmungen von G8“, sagt Ganztagskoordinator Karl-Heinrich Gilson.
Die Ganztagsschule, mit Nachmittagsunterricht bis 15.45 Uhr, gibt nun die Möglichkeit, Unterricht, Übung und Förderung gleichermaßen von Profis durchführen zu lassen. Ein markanter Unterschied zu den übrigen Gymnasien. Wo diese nämlich von Eltern und Oberstufenschülern betreute Nachmittagsangebote anbieten, findet am DBG Unterstützung durch Fachlehrer statt. Und das heißt: Das Bildungsziel durch mehr Fachunterricht besser erreichen.
Petra Korfmacher, Erprobungsstufen-Koordinatorin, fasst die besondere Einstellung am DBG in Worte: „Der Gedanke ‚Schüler sollen es schaffen, die erfolgreiche Schulausbildung Abitur abzuschließen‘ ist uns ein persönliches Anliegen. Die Option‘ bei Problemen die Schule zu wechseln, ist für uns keine. Das ist zwar sehr zeitintensiv, aber dann ist es eben so.“
Für ihr intensives Konzept plant Schulleiter Ernst Klein ein modernes, pädagogisches Zentrum, das den Innenhof, das Artrium, überdachen und als Herzstück Raum für die Gestaltung des ganzheitlichen Schultags geben soll. Doch bereits jetzt trägt ein Lernstudio mit Fach- und Jugendliteratur sowie sechs Computern zum Zurückziehen, um in Eigenregie zu arbeiten, zur Erfüllung des Bildungsauftrags bei. Weitere Besonderheit des DBG sind die Methodentage, eine Blockveranstaltung getreu dem Motto „Lernen lernen“.
Gilson und Kollegen kooperieren dabei mit Partnern aus öffentlichem Leben und Wirtschaft. „Persönliche Organisation“ lernen Fünftklässler, „Gedächtnis-Training“ und „Ernährung“. Reinhilt Frese-Radeck, Koordinatorin des Themenblocks „Schule und Gesundheit“ schafft mit ihrer Arbeit wichtige Voraussetzungen für Konzentration: „Durch die Ganztagsbetreuung kommt der Schule eine außerordentliche Rolle in puncto Lebensführung zu.“ Wer nicht ausgewogen isst, fühlt sich auch geistig nicht so fit. Speisen gibt es in der 2011 neu entstehenden Cafeteria mit belegten Broten zu 1,10 Euro. Oder in der mit der Gesamtschule gemeinsam genutzten Mensa im Abo zu drei Euro.
Zum Tag der offenen Tür lädt das Lehrerteam ein: „Wir stellen uns vor, wie wir sind“, sagt der Schulleiter. Klein achtet beim Aufnahmegespräch auf ebenso viel Authentizität. So lässt er sich die Zeugnisse der Viertklässler gerne von den Kindern selbst zeigen. „Wenn da die Eltern das Wort übernehmen, ist das nicht so gut. Wer von uns hört ‚das klappt‘, der traut sich was zu.“