Düsseldorf · In einem Projekt halfen Oberstufenschüler des Bonhoeffer-Gymnasiums Viertklässlern der Lindgren-Schule beim Englischlernen. Mit viel Spaß wurden Zahlen, Tiernamen und englische Sehenswürdigkeiten studiert.
RP 29.03.2010, 10:36 Uhr 3 Minuten Lesezeit
Von Christiane Bours
West Konzentriert richten sich die Augen auf den Tisch, fieberhaft wird überlegt, wie der nächste Zug aussehen soll. Auch Dominik ist hochkonzentriert. Vor ihm liegt ein Plan, auf der eine Karte von England aufgemalt ist. Dominiks Aufgabe ist jetzt, die einzelnen Stationen der Karte zu durchlaufen und an jeder Station Aufgaben zu erfüllen – und zwar auf Englisch. Das Besondere daran: Dominik besucht die vierte Klasse der Astrid-Lindgren-Schule, sein Spielgegner heißt Thorsten und geht in die elfte Stufe des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums. Doch keine Sorge, bei diesem Spiel geht alles gerecht und auch mit rechten Dingen zu. Denn Dominik hat gerade Englischunterricht, und zwar bei Thorsten. Der hat sich das Spiel mit allerlei Wissenswertem über England ausgedacht und bringt seinem jungen Schüler beim Fische versenken englische Zahlen und Wissenswertes über berühmte Sehenswürdigkeiten wie Big Ben bei. „Das macht total Spaß“, findet Dominik und ist stolz, dass er jetzt die Zahlen auf Englisch viel besser kann als vorher.
Auch die beiden Englischlehrerinnen sind begeistert von ihrem Projekt. „Im Unterricht hatten wir das Thema Erwachsenwerden, Vorbild sein, und da haben wir überlegt, wie wir das praktisch umsetzen können“, erklärt Michaela Kaul vom Bonhoeffer-Gymnasium. Zwei Schulstunden haben die Schüler gemeinsam verbracht und sich in ihren jeweiligen Schulen besucht.
Die Oberstufenschüler hatten sich dazu gründlich vorbereitet, Bücher und Lehrmaterial der Grundschüler gesichtet und sich überlegt, wie man Englischunterricht spannend und mit viel Spaß machen und trotzdem möglichst viel Wissen vermitteln kann.
Dabei herausgekommen sind viele Spiele wie Hüpfspiele oder ein Poster von den Highlandgames, Bingo oder Tierrätsel. „Vor der ersten Stunde waren die Schüler ganz schön aufgeregt, schließlich waren sie zum ersten Mal in der Lehrerrolle und hatten eine Menge Verantwortung“, schmunzelt Michaela Kaul.
Das kann Wanda Kaul, Englischlehrerin in der Lindgren-Schule, nur bestätigen. „Die Jungs und Mädchen waren ganz aufgeregt und haben sich richtig gefreut, ins Gymnasium zu kommen.“ Besonders die kleinen Gruppen mit den persönlichen Ansprechpartnern und die originellen Lehrmethoden genossen die Grundschüler in vollen Zügen. „Das macht Spaß“, war die einstimmige Antwort der Viertklässler.
„Die sind total lieb und wollen auch lernen“, lautet das Fazit von „Lehrerin“ Remal. Sie hat sich zusammen mit Chantal, Max, Selina, Nadine und Andi an einen Tisch gesetzt und spielt dort mit einem selbst gebastelten Tiermemory – wobei sämtliche Tiernamen natürlich auf Englisch genannt werden mussten.
Fazit: „So etwas sollte man viel öfter machen“, waren sich am Ende alle Beteiligten, die großen und die kleinen Schüler, einig.