mit einem Kommentar von Joachim Dangelmeyer
Das Gymnasium und die Realschule in Lintorf sollen umgehend damit ausgestattet werden. Andere Schulen müssen noch warten.
Der Wunsch vieler Schulen: Vertretungen und Klausurtermine werden digital angezeigt.
Der Wunsch vieler Schulen: Vertretungen und Klausurtermine werden digital angezeigt. David Young
Der Wunsch vieler Schulen: Vertretungen und Klausurtermine werden digital angezeigt.
Ratingen. Die Vorteile liegen auf der Hand: einfachere und schnellere Kommunikation für Schüler und Lehrer. Die Kosten sind laut Bürger-Union (BU) überschaubar: 3000 Euro pro Schule. Dennoch gab es mit den anderen Fraktionen heftigen Streit um die digitalen „schwarzen Bretter“, die die BU an allen weiterführenden Schulen einführen möchte.
„Das ist eine großartige Sache, die prima funktioniert.“
Ralph Basten, stellvertretender Schulleiter des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums übers digitale schwarze Brett
Der Zank wurde am Donnerstag ein Stück weit beigelegt: Einstimmig beschloss der Stadtrat, das Kopernikus-Gymnasium und die Lintorfer Dependance der Käthe-Kollwitz-Realschule sofort mit den digitalen Anzeigen auszustatten. Die beiden Schulleiter, Roland Loos und Ekkehard Witthoff, hatten bereits im Schulausschuss den besonderen Bedarf begründet. Die Schüler beider Schulen werden an zwei Standorten unterrichtet: Das Kopernikus kooperiert in der Oberstufe mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) in West, was eine ständige Abstimmung von Stundenplänen, Klausurterminen und Vertretungen erfordert. Loos: „Betroffen sind rund 600 Schüler. Die wissen am Morgen oft nicht, was an der anderen Schule passiert.“
Auch die Lintorfer Realschul-Filiale muss mit dem Hauptstandort in West kommunizieren. Derzeit funktioniert das via Fax, das jeweils ausgedruckt, zur Pinnwand gebracht und angeheftet werden muss.
Bürger-Union: Kostenschätzung der Verwaltung ist „realitätsfern“
Der Streit hatte sich vor allem an den Kosten entzündet, die die Verwaltung für alle weiterführenden Schulen mit 50 000 bis 60 000 Euro angesetzt hatte. Die BU hält die Kostenschätzung der Schulverwaltung für „realitätsfern“. Nach Aussage eines Fachmannes seien bei sechs auszurüstenden Schulen aufgerundet 20 000 Euro erforderlich. Die Fraktionsspitzen Alexander von der Groeben und Angela Diehl werfen den Kritikern der digitalen Pinnwände „steinzeitliches Denken“ vor: Dass die CDU im Schulausschusses vor Freigabe der erforderlichen Mittel den Bedarf an den Schulen ermitteln lassen wollte, sei „kaum glaubhaft“.
Der FDP-Antrag („Zuschussgewährung soweit es der Haushalt zulässt“) sei angesichts eines Etatvolumens von 240 Millionen Euro „lächerlich“. Und die Argumentation der Verwaltung, man müsse Eingriffe in den Datenschutz sorgfältig prüfen, zeige „fehlende Sachkenntnis“, schrieben die BU-Politiker in ihrem Antrag, wenigstens das Lintorfer Gymnasium und die Realschul-Dependance umgehend mit den elektronischen Pinnwänden auszustatten. Dem folgte dann die Mehrheit im Rat.
Drei Schulen haben bereits digitale Pinnwände
Das Berufskolleg, die Kollwitz-Realschule und das DBG haben bereits digitale Schwarze Bretter. „Das ist eine großartige Sache, die prima funktioniert“, sagt Ralph Basten, stellvertretender Schulleiter des DBG. Es spare viel Papier, sei immer aktuell und komfortabel zu bedienen. „Zur Not kann ich auch einmal von Zuhause den Vertretungsplan aktualisieren“, sagt Ralph Basten. Finanziert hat die Anlage der Förderverein.
WZ 26.09.2013