Am vergangenen Montag feierte das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium die Aufnahme in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Bereits in seiner Begrüßungsrede verwies Uwe Florin (Schulleiter) darauf, wie wichtig es sei, besonders in den aktuell politisch unruhigen Zeiten eine klare Haltung einzunehmen und sich „im Verhalten, in Worten und Taten gegen den Rassismus auszusprechen“.
Denn wie der Namensgeber des Gymnasiums, Dietrich Bonhoeffer, es damals feststellte, habe „nicht der Schwache dem Starken zu dienen, sondern der Starke dem Schwachen – und dies nicht aus Wohltätigkeit, sondern aus Fürsorge und Ehrfurcht.“
„Dieser Gedanke spiegelt sich in allem wieder, wofür wir als Schule stehen“, knüpfte Kayra, Schülersprecherin des DBG, an. In einer bewegenden Rede erläuterte sie, was die von Dietrich Bonhoeffer inspirierten Werte konkret im Alltag für die Schulgemeinschaft bedeuten würden. Das Gymnasium stehe für Vielfalt, einen respektvollen Umgang im sozialen Miteinander und die gegenseitige Unterstützung. „Als Schülersprecherin bin ich stolz, dass wir uns immer wieder aktiv für soziale Gerechtigkeit einsetzen – ob es um den Abbau von Diskriminierung oder die Förderung von Demokratie an unserer Schule geht“, so Kayra.
Verliehen wurde die Urkunde stellvertretend an Kayra, Julia und Annika (Schülerinnen aus der Vielfalt-AG) von Petra Schmidt (Regionalkoordinatorin des Courage-Netzwerks). Sie verwies darauf, dass sich das DBG als 30. Schule in der Region nun offiziell verpflichte, sich gegen Rassismus und gegen alle anderen Formen der Diskriminierung auszusprechen. „Jeder soll sich in der Schule wohlfühlen, genau so wie er ist“, erklärte Petra Schmidt die Zielsetzung. Denn bei der Aufnahme in das Courage-Netzwerk geht es nicht darum, eine Auszeichnung zu erhalten. Vielmehr ist es eine Selbstverpflichtung, ein Versprechen, welches die Schulgemeinschaft ablegt, sich auch zukünftig couragiert für die Werte einzusetzen. Und dabei wird Petra Schmidt das DBG unterstützen und auf seinem Weg begleiten.
Initiiert wurde das Ganze von den engagierten Mitgliedern der „Vielfalt-AG“ unter der Leitung von Saskia Neumann (Lehrerin). Und so führten die Schülerinnen Aileen und Sara im Namen der Vielfalt-AG souverän moderierend durch das Programm und interviewten auch die Integrationsbeauftragte Zeliha Yetik über ihre Arbeit bei der Stadt Ratingen sowie Panagiota Balagka (Diakonie Mettmann), die das DBG bereits seit drei Jahren unterstützt und als Respekt Coach für die Schüler/innen demokratische Werte erlebbar macht. Panagiota Balagka hat für das DBG nun noch eine weitere wichtige Rolle übernommen, indem sie sich gerne bereit erklärte, dem Gymnasium als Patin beim Kampf gegen Rassismus zur Seite zu stehen.
Claudia Boerl dankte als Elternvertreterin in ihrer Ansprache allen Mitwirkenden für ihre Initiative und lobte die intensive Zusammenarbeit: „Ich bin sehr stolz. Das ist euer Tag. Feiert ihn!“ Und genau so beendete das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium auch diesen besonderen Tag mit einem anschließenden „Fest der Kulturen.“ Dort durfte man sich direkt davon überzeugen, wie Vielfalt schmecken kann. Denn einige Eltern trugen für das Buffet landestypische Köstlichkeiten zusammen. Zudem stellten Schüler/innen verschiedene Länder vor und repräsentierten ihre Heimat bzw. die ihrer Familien. Und wer gerne aktiv etwas machen wollte, konnte direkt ein Zeichen mit einem bunten Fingerabdruck auf einer Leinwand mit dem Titel „Say no to racism“ setzen.