Am Mittwoch, dem 21. März, beschäftigten sich alle Fünftklässler*innen des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Ratingen-West mit ihren Lehrkräften vier Stunden lang mit dem Namensgeber der Schule. Der so genannte „Bonhoeffer-Tag“ wird in West von der Unterstufenkoordinatorin Ellen Wolter und einem Team von Lehrkräften jedes Jahr organisiert.
Die jüngsten DBG-Schüler*innen lasen die Lebensgeschichte und erarbeiteten wichtige Etappen von Bonhoeffers Wirken im Widerstand. Sein berühmtes Motto „Man muss dem Rad in die Speichen greifen“ setzten die Kinder mit Blick auf heutige Probleme in bunten Plakaten um. Darauf tauchte auch immer wieder die Forderung „Gegen Rassismus!“ auf. Damit nahmen die Fünftklässler*innen das aktuelle Engagement der Schule auf, die sich auf den Weg gemacht hat, durch vielfältige Aktivitäten das Siegel „Schule ohne Rassismus“ zu erhalten. „Bonhoeffer war mutig und hat den Mund aufgemacht, als die Nazis Juden und andere Gruppen verfolgten“, fasste ein Fünftklässler die Bedeutung des Schulnamensgebers zusammen.
In der Aula führte die Theater AG der Erprobungsstufe ein unterhaltsames und informatives Stück über Bonhoeffer auf. Bewegend und spannend für alle waren abschließend die Erzählungen von Pfarrer Leithe von der evangelischen Versöhnungskirche, dessen Großvater persönlich mit dem Widerstandskämpfer befreundet gewesen war und der eine Original-Postkarte des berühmten Mannes zeigte. „Meine Oma hat Bonhoeffers Aktentasche versteckt, als die Gestapo Hitlers hinter ihm her war“, berichtete Leithe. Dutzende Finger gingen in die Luft und Pfarrer Leithe, ein Experte für Bonhoeffers Werk, beantwortete geduldig alle Fragen über den mutigen Theologen. Dietrich Bonhoeffer wurde vor 79 Jahren wegen seines Widerstandes gegen die Nationalsozialisten vier Wochen vor Ende des 2. Weltkriegs im KZ Flossenbürg erhängt.