Ratingen · Für den Start des Schulbetriebs haben zwei Gymnasien umfangreiche Schutzmaßnahmen getroffen.
RP 21.04.2020, 14:27 Uhr 3 Minuten Lesezeit
Von David Bieber
Am Donnerstag beginnt nach einer mehr als einem Monat langen Zwangspause die Schule wieder. Dann werden die Schulen erstmals für Abschlussprüflinge und Abiturienten geöffnet. Dies betrifft dem Ministerium zufolge bis zu 390.000 der rund 2,5 Millionen Schüler im Land. Für Abiturienten ist der Schulbesuch allerdings freiwillig, weil sie ihr Unterrichtspensum ohnehin nahezu vollständig abgeleistet hätten.
Wir haben bei den Schulleitern zweier großer Ratinger Gymnasien nachgefragt, was sie vom Schulstart für einige Schüler in dieser Woche halten und vor allem, welche Schutzmaßnahme sie treffen, um den Schulstart so sicher wie möglich für Lehrer und Schüler zu machen.
Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium
Uwe Florin ist Schulleiter am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) in Ratingen West. Er findet, dass der Schulstart am Gymnasium für die Abiturienten, der wegen der Freiwilligkeit keiner sei, einen nicht zu unterschätzenden sozialen Wert habe. „Er ist aber sonst eher Kosmetik, da kein Regelunterricht mehr stattfindet und alle Zulassungsdaten feststehen“,sagt Florin.
Derzeit würden das Schulgebäude und die benutzbaren Räume „im Sinne des Infektionsschutzgesetzes vorbereitet werden“. Zudem würde das „Lernen auf Distanz“ für die übrigen Schülergruppen organisiert, erklärt Florin.
Um die betreffenden Schüler und Lehrkräfte in die Wiederaufnahme des Schulbetriebs sowie auf Prüfungen nach den Vorgaben des Infektionsschutzes vorzubereiten und einzuweisen, erfolgten jeweils erste Besprechungen. Es werde auch fortwährend über den virtuellen oder materialgestützten Fernunterricht beraten und dieser bei Bedarf auch modifiziert, sagt Florin.
„Bei Bedarf gibt es auch unbürokratischen Meinungsaustausch und Beratungsangebote im Kontext der Corona-Gefährdung – besonders für die Schüler“, erklärt DBG-Schulleiter Uwe Florin.
Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium
„Wir finden es richtig, dass den Abiturienten die Möglichkeit gegeben wird, sich im Präsenz-Unterricht auf die bevorstehenden Prüfungen vorzubereiten“, erklärt die Schulleiterin Andrea El Sherif.
Das Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium in Ratingen Mitte habe zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um dem Infektionsschutzgesetz Rechnung zu tragen. „Der Unterricht findet in kleinen Gruppen statt, er beginnt und endet zeitversetzt, damit sich die Schüler nicht in den Fluren und an den Eingängen begegnen, und es gibt keine Raumwechsel im Laufe des Tages. In den Räumen, die optimal auf das gesamte Gebäude verteilt sind, stehen die Tische mindestens 1,5 Meter auseinander, häufig auch noch deutlich weiter, sodass die Abstandsregeln eingehalten werden können“, erklärt El Sherif. In allen Klassenzimmern und Räumen der Schule gebe es die Möglichkeit zum Händewaschen. Neben der Vorbereitung der Räume sei auch für „jeden Schüler ein individueller Plan ausgearbeitet worden, wann er in welchem Raum an welchem Tag Unterricht“ habe, erklärt die Schulleiterin. „Allen Abiturienten sowie dem Kollegium sind die Hygieneregeln schriftlich mitgeteilt worden, damit sie beachtet werden.“ Das Gymnasium werde darüber hinaus täglich gereinigt und Kontaktflächen würden desinfiziert, erklärt El Sherif.