Allgemeine Grundsätze der Arbeit in der Erprobungsstufe

Der Bildungsgang der Sekundarstufe I am Gymnasium sieht drei unterschiedlich akzentuierte pädagogische Einheiten vor, die jeweils zwei Jahrgangsstufen umfassen.

Der Übergang von der Grundschule in das Gymnasium hat für Schülerinnen und Schüler bedeutsame Veränderungen zur Folge: Sie kommen in eine größere Schule mit einem anderen Schulumfeld, werden Teil einer Schulgemeinschaft mit z. T. sehr viel älteren Mitschülerinnen und Mitschülern und begegnen einem ausgeprägten Fachlehrersystem.
Als Zeitraum der Erprobung, Förderung und Beobachtung ohne Versetzung zwischen den Jahrgangsstufen 5 und 6 bedarf die Erprobungsstufe einer Koordinierung sämtlicher pädagogischer Maßnahmen. Wichtige Aspekte unserer pädagogischen Arbeit sind die Unterstützung und Förderung des Selbstvertrauens, der unterschiedlichen individuellen Begabungen und der sozialen Kompetenz unserer Schülerinnen und Schüler.
Gerade hier rufen die in der Erprobungsstufe unterrichtenden Lehrer/innen sich ins Bewusstsein: Wir unterrichten keine Fächer, sondern Kinder. Ein solcher Unterricht lebt von der Spannung, mit der ein Kind Neues erwartet und aufnehmen will, ohne den Notendruck in den Vordergrund zu stellen.
Da der Übergang von der Grundschule ohnehin eine große Umstellung bedeutet, sind wir bemüht, den Unterricht auf möglichst wenige Lehrkräfte zu konzentrieren und Lehrerwechsel innerhalb der Stufe zu vermeiden. Auch die integrierte Lernzeit wird von den in der Klasse unterrichtenden Lehrer/innen erteilt. Ferner werden bestehende Freundschaften bei der Zuweisung in die Klassen berücksichtigt, sofern dies gewünscht wird. Beim Anmeldegespräch spielen auch diese Überlegungen eine Rolle.
In 6 Erprobungsstufenkonferenzen wird der Werdegang der Kinder verfolgt. Zur ersten Konferenz werden auch die Grundschullehrer/innen eingeladen, damit die Entwicklung der Kinder noch besser begleitet werden kann.
Die Verweildauer in der Erprobungsstufe beträgt höchstens drei Jahre, hierbei kann die Klasse 5 einmal freiwillig wiederholt werden. Am Ende der Erprobungsstufe erfolgt die Entscheidung, ob eine Schülerin oder ein Schüler gymnasialfähig ist. Die Versetzungsentscheidung in die Klasse 7 bedeutet dann die endgültige Aufnahme in das Gymnasium. Sollte sich die Entscheidung für das Gymnasium als nicht richtig für das Kind erweisen, wird zusammen mit den Eltern versucht, eine geeignete Schulform zu finden.

Von der Grundschule zum Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium

° Erste Kontaktaufnahme in den vierten Klassen der Grundschulen durch unsere Erprobungs- stufenkoordinatorin Frau Wolter

° Vorstellung der Schule am Tag der Offenen Tür (Ende November)

° Weitere Schulführungen bzw. Hospitationen am Unterricht nach Absprache mit unserem Schulleiter Herrn Florin

° Kennenlernnachmittag vor den Sommerferien (Kennenlernen der Klassenkameradinnen und –kameraden, der Klassenräume und der Klassen- lehrer/innen)

° Begrüßung unserer neuen Schülerinnen und Schüler am ersten Schultag um 11.00 Uhr:
Kennenlernen der Klassenkameradinnen und –kameraden, der Klassenräume und der Klassen- lehrer/innen

° Projekttage mit der Klassenleitung zur Einführung in unser schulisches Leben und Arbeiten: Schulrallye, Einrichtung der Klassenräume, Spiele zum Kennenlernen, Klassenaufgaben, Organisation des Schulvormittags, u.s.w.

° Kennenlern- und Unterstufenfest gemeinsam mit Eltern, Lehrer/innen, Schülern/innen und den SV – Paten/innen

Ein Wort an die Eltern

Die Klassenlehrer/innen der 5. Klassen sehen sich vor die anspruchsvolle Aufgabe gestellt, Interessen, Erwartungen, Vorstellungen, Rechte und Pflichten von Schülern, Eltern und Lehrern/innen wahrzunehmen und umzusetzen, um das Ziel der Erprobungsstufe, Förderung und Hilfestellung für die weitere Schullaufbahn (u.U. aber auch die dringende Empfehlung des Schulwechsels) zu erreichen.

Dazu ist ein reger Austausch aller Beteiligten notwendig, bestimmte Spielregeln müssen erarbeitet und eingehalten, gegebenenfalls selbstverständlich auch modifiziert werden.
Jeder muss bereit sein, Verantwortung zu übernehmen, sich zu engagieren, Leistung zu erbringen – möglichst in einer Atmosphäre der Offenheit und Toleranz.
Nur der Austausch unter den Beteiligten kann sicherstellen, dass die gewünschten Zielvorstellungen auch umgesetzt und erreicht werden.

Erwartungen an die Schüler

  • Verantwortungsgefühl für sich und andere
  • Bereitschaft, sich einzubringen und mitzuarbeiten
  • Gegenseitige Rücksichtnahme
  • Hilfsbereitschaft gegenüber Mitschülern und
    Lehrern
  • Lern- und Arbeitsbereitschaft
  • Ordnung und Sauberkeit
  • Pünktlichkeit
  • Die für ein erfolgreiches Lernen notwendigen
    Regeln beachten

Erwartungen an die Eltern

  • Unterstützung der Maßnahmen der
    Klassenlehrer/innen
  • Kontrolle der Tornister: Unterrichtsmaterialien,
    Pausenbrot
  • Einsicht in das Mitteilungsheft
  • Gesprächsbereitschaft
  • Einsicht in Klassenarbeitshefte
  • Effektives Informationssystem bei nicht
    erbrachten Leistungen; Vereinbarung über
    Sanktionierung
  • Einbringung beruflicher Erfahrungen ins
    Schulleben

Die Arbeit des Kollegiums

Die Erziehungsarbeit der Erprobungsstufe wird vom gesamten Kollegium unterstützt. Verfahrensweisen werden abgesprochen und eingehalten. Dazu gehören:

  • Fairer und in gewissem Maße partnerschaftlicher
    Umgang mit Schülern/innen und Eltern
  • Hilfs- und Gesprächsbereitschaft gegenüber
    Eltern und Schülern/innen
  • Abstimmung der Unterrichtsinhalte
  • Einheitliche Maßnahmen bei
    Disziplinproblemen (s. Katalog „Mittelstufe“)
  • Regelmäßige Durchführung von SV-Stunden bzw. KL-Stunden
  • Entspannungs- und Konzentrationsübungen

Weitere Regelungen:

  • Aufstehen bei Begrüßung
  • Kein Essen / Kaugummi während des
    Unterrichts
  • Keine Mützen oder Käppis während des
    Unterrichts
  • Kontinuierliche Betreuung der Hausaufgaben
    u. der Hausaufgabenhefte, vor allem in Klasse 5
  • Schließung des Unterrichts fünf Minuten vor dem
    Gong: Gründliches Erläutern der gestellten
    Hausaufgaben
  • Anregungen zu sinnvollen Formen häuslicher
    Zusammenarbeit von Schülern, bzw. Gruppen- und Projektarbeit in der Schule
  • Einübung in umweltbewusstes Verhalten