Am 4. Februar 1906 wird Dietrich Bonhoeffer in Breslau (heute: Wroclaw/Polen) geboren; er hat eine Zwillingsschwester (Sabine). Sie sind die Kinder des Professors für Psychiatrie und Neurologie Karl Bonhoeffer und dessen Ehefrau Paula (geb. von Hase). 6 Jahre später zieht die Familie nach Berlin um.
1923-1927 absolviert Dietrich das evangelische Theologiestudium in Tübingen, Rom und Berlin. Mit 21 Jahren erwirbt er seinen Doktortitel in Berlin mit der Arbeit „Sanctorum communio. Eine Untersuchung zur Soziologie der Kirche“. Ein Jahr später im Januar legt er das erste theologische Examen (Vikariat in Barcelona). Mit 24 besteht er sein zweites theologisches Examen und habilitiert. Kurz danach hat er einen Studienaufenthalt am Union Theological Seminary in New York (USA).
1931-1933 arbeitet Dietrich Bonhoeffer als Privatdozent an der Universität Berlin und als Studentenpfarrer an der Berliner Technischen Hochschule. Er lernt Karl Barth (1886-1968) in Bonn kennen.
Nach Adolf Hitlers Ernennung zum Reichskanzler im Jahre 1933 reist Bonhoeffer nach Großbritannien und übernimmt bis 1935 die Betreuung der deutschen evangelischen Gemeinde in London-Sydenham.
1934, auf der ökumenischen Tagung auf Fanö (Dänemark), an der als Leiter der deutschen Jugenddelegation teilnimmt, warnt er in seiner „Friedensrede“ vor der drohenden Kriegsgefahr.
1935-1937 bitten Vertreter der „Bekennenden Kirche“, die Christentum und NS-Rassenideologie als miteinander unvereinbar erklärt, Bonhoeffer um seine Rückkehr nach Deutschland. Obwohl er sich des Risikos christlichen Bekennens im Nationalsozialismus bewusst ist, folgt er dem Ruf zur Leitung des Predigerseminars der „Bekennenden Kirche“ in Zingst und Finkenwalde (bei Stettin).
Im August 1936 wird ihm die Lehrerlaubnis für Hochschulen entzogen, 1937 verfügt ein Erlass Heinrich Himmlers die Schließung des Finkenwalder Predigerseminars. Die Arbeit wird jedoch auch von Bonhoeffer im Untergrund fortgesetzt. Eine Berufung 1939 in die USA lehnt er ab und kehrt kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs von einer Vortragsreise aus Nordamerika nach Deutschland zurück.
Ein Jahr später erhält Bonhoeffer Rede- und Schreibverbot. Bonhoeffers Geschwister, Klaus Bonhoeffer und Christine von Dohnanyi, engagieren sich ebenfalls im Widerstand.
Über seinen Schwager Hans von Dohnanyi erhält Bonhoeffer 1940-1943 Anschluss an den politisch-militärischen Widerstand um Admiral Wilhelm Canaris, der ihn im Amt Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht (OKW) beschäftigt. Als Vertrauensmann knüpft Bonhoeffer mit Hilfe seiner ökumenischen Kontakte Verbindungen zwischen den westlichen Regierungen und dem deutschen Widerstand.
In Schweden trifft er 1942 als Vertreter der deutschen Opposition George Bell (1883-1949), den Bischof von Chichester. Beide besprechen Friedenspläne nach einer Ausschaltung Hitlers. Das britische Außenministerium weigert sich, mit einer neuen deutschen Regierung Frieden zu schließen, ohne dass diese bedingungslos kapituliert.
Am 7. Januar1943 verlobt sich Dietrich Bonhoeffer mit Maria von Wedemeyer, am 5. April wird er von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) unter der Beschuldigung der Wehrkraftzersetzung verhaftet.
Von 1943-1945 ist er im Militärgefängnis Berlin-Tegel, im Berliner Gestapogefängnis in der Prinz-Albrecht-Straße und im Konzentrationslager (KZ) Buchenwald inhaftiert.
Erst nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 gelingt es der Gestapo, Bonhoeffer eine Widerstandstätigkeit nachzuweisen.
Am 8. April 1945: verschleppt die Schutzstaffel (SS) Bonhoeffer in das KZ Flossenbürg. Ein Tag später, kurz vor der Befreiung des Lagers durch die Amerikaner, werden Dietrich Bonhoeffer, Wilhelm Canaris und General Hans Oster von einem SS-Standgericht zum Tode verurteilt. Das Urteil wird am gleichen Tag durch den Strang vollstreckt.